Leopold der Schneehase

Ihr habt bestimmt schon Leopold den Schneehasen kennengelernt, den neuesten Freund und Mitstreiter unserer Taba. Hier findet ihr das Video, das euch beim Basteln eures eigenen Leopolds unterstützt. Außerdem haben wir ein paar spannenden Fakten zum Leben von Leopold und seinen Schneehasen-Kolleg:innen gesammelt.

 

Euren eigenen Leopold basteln

Ihr möchtet gerne euren eigenen Schneehasen mit dem Bastelset aus dem 2. Kampagnenset machen und braucht dabei noch ein bisschen Unterstützung oder Input? Dann schaut euch doch hier unser Erklärvideo dazu an:

Außerdem könnt ihr euch hier auch nochmal die Bastelanleitung herunterladen.

 

Mehr über Leopold

Hier könnt ihr euch den Steckbrief herunterladen

 

Was Leopold ärgert:

 

KLIMAWANDEL  - WENN DIE TARNUNG ZUM VERHÄNGNIS WIRD 

Schneehasen sind perfekt an das alpine Klima angepasst. Mit zunehmender Erwärmung und veränderten Schneebedingungen wird es für sie aber eng. Fellwechsel und Schneefälle passen gerade in niederen Lagen nicht mehr zusammen. Die Hasen sind schon weiß, wenn noch gar kein Schnee gefallen ist, bzw. sie sind noch weiß, wenn der Schnee bereits wieder geschmolzen ist. Durch das weiße Winterfell präsentiert sich der Schneehase daher in schneearmen Zeiten für seine Fressfeinde wie auf dem Präsentierteller. Fuchs und Adler haben leichteres Spiel. 

 

TOURISMUS  - STRESS IN SKIGEBIETEN 

Mit dem Ausbau der Skigebiete und dem Trendsport Tourenski werden beruhigte alpine Bereiche, die der Schneehase bevorzugt, immer kleiner. Schneehasen meiden Skigebiete und zeigen in unmittelbarer Nähe zu diesen eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen. Diese wiederum können langfristig auf Kosten des Immunsystems oder der Kondition gehen und somit die Überlebenschancen verringern. Skifahrer, die abseits der Pisten unterwegs sind, stellen einen besonders großen Störfaktor dar. Nicht nur für Schneehasen, sondern auch für andere Wildtiere der Alpen. 

 

Wusstest ihr, ...

 

... dass Schneehasen ihre Fellfarbe wechseln?

Schneehasen sind durch ihren Fellwechsel ideal an die Alpen angepasst. Vor dem Winter wird das braune Haarkleid durch ein weißes Fell ersetzt. Dieses dient nicht nur zur Tarnung, sondern verbessert auch die Isolierung, da die weißen Haare luftgefüllt sind. 

 

... dass Schneehasen ihre eigenen Iglus bauen?

Bei hohen Schneelagen lässt sich der Schneehase gern einschneien oder gräbt sich kleine Höhlen in den Schnee. Auf diese Weise nutzt er die dämmenden Eigenschaften des Schnees, nur ein kleiner Luftschacht wird für die Sauerstoffversorgung offen gehalten. 

 

... wie Schneehasen aussehen?

Seine nahe Verwandtschaft mit dem Feldhasen (Lepus europaeus) ist unverkennbar. Im Vergleich zum Feldhasen ist der Schneehase jedoch kleiner und seine Ohren sind deutlich kürzer. Die stark behaarten und breiten Pfoten ermöglichen ihm, auch auf Schnee sehr gut voranzukommen. 

Charakteristisch ist sein Fellwechsel, eine Anpassung an den alpinen Lebensraum. Das Fell eines Tieres dient der Tarnung und der Isolierung. Der Schneehase hat beides optimiert. Im Sommer ist er graubraun gefärbt, ab dem Herbst verfärbt er sich schneeweiß. 

Auf diese Weise ist er der Umgebung perfekt angepasst, nur in der Übergangszeit scheint gelegentlich die Fellfarbe nicht ganz zu passen. Das Winterhaar besteht aus einer feinen Unterwolle und den längeren Grannenhaaren, die hohl und mit Luft gefüllt sind. Somit isolieren sie perfekt und reduzieren im Vergleich zum Sommerhaar den Energieverlust um etwa 25 Prozent. 

Ein eindeutiges Merkmal, um den Schneehasen auch im Sommer vom Feldhasen zu unterscheiden, ist die Blume (so wird der kleine Schwanz des Hasen genannt): Sie ist einheitlich weiß, während die des Feldhasen auf der Oberseite schwarz gefärbt ist. 

Beine und Ohren des Schneehasen sind kürzer als die des Feldhasen. Dies ist eine Anpassung an die tieferen Temperaturen, da dadurch das Verhältnis von Körperoberfläche zu -volumen günstiger wird. Eine weitere Anpassung an den Winter sind die Pfoten des Schneehasen: Sie sind deutlich verbreitert und stark behaart. Durch die vergrößerte Auftrittsfläche sinkt der Schneehase weniger tief in den Schnee ein. Entsprechend leichter fällt es ihm, sich fortzubewegen oder vor Feinden, wie etwa dem Fuchs, zu flüchten. 

 

... wo Schneehasen leben?

Das Verbreitungsgebiet des Schneehasen ist das nördliche Eurasien. Die Alpen sind der südlichste Teil dieses Gebietes, daher ist der in den Alpen vorkommende Schneehase die kleinste Unterart, skandinavische Schneehasen sind deutlich größer. 

 

... wie der Schneehase lebt?

Die Lebensweise des Schneehasen wird insbesondere durch die extremen Witterungen in seinem Lebensraum geprägt. Neben vielen körperlichen Anpassungen haben sich einige Verhaltensweisen etabliert, die es ihm ermöglichen, auch bei Eiseskälte und hohen Schneelagen zu überleben. Er ist ein vorwiegendes nacht- und dämmerungsaktives Tier. Dies ist eine Anpassung an die zahlreichen Beutegreifer, wie etwa den Steinadler, die dem Schneehasen am Tage gefährlich werden können. 

Die Gletscher der letzten Eiszeit zwangen typische Vertreter der Taiga- und Tundra-Lebensräume, in den Mittelmeerraum auszuweichen. Nach dem Rückzug der Eismassen wanderten diese Tierarten wieder zurück gen Norden. Einige, darunter der Schneehase, blieben in den Alpen hängen. Diese Population ist nun von den anderen Schneehasenbeständen getrennt. In den Alpen bewohnt die Art Höhenlagen ab 1300 Metern. Je nach Jahreszeit bevorzugt der Schneehase unterschiedliche Gebiete, entscheidend für seine Standortwahl sind aber die Nahrungsverfügbarkeit und die vorhandene Deckung. Im Bereich der Baumgrenze fühlt er sich besonders wohl, da er hier zwischen alpinen Weiden und Schutz bietenden Latschen und Bäumen wechseln kann. 

Schneehasen ernähren sich in den Alpen von Gräsern und Kräutern. Ihr Speiseplan wird im Winter durch Knospen, Rinde und junge Triebe ergänzt. Wie alle Hasenartigen können auch Schneehasen selbst schwer verdauliche Pflanzenteile mithilfe von Mikroorganismen im Blinddarm aufschließen.  

Wie bei allen Hasen sind die Anzahl und das Überleben der Jungtiere im Wesentlichen von den Witterungsbedingungen abhängig. Entsprechend der Höhenlage unterscheiden sich Anzahl und Größe der Würfe. Hoch gelegen: zwei Würfe mit drei Junghasen, tiefer gelegen: drei Würfe mit zwei Junghasen. Die Anzahl der insgesamt in einem Jahr pro Häsin geborenen Junghasen ist damit in allen Lebensräumen identisch. 

Schneehasen gebären Laufjunge, das heißt der Nachwuchs kommt sehend und behaart auf die Welt, meist geschützt in Felsnischen oder unter Bäumen. Nur einmal in der Nacht sucht die Häsin die Jungen auf, um diese zu säugen. Dieses Verhalten soll die Jungtiere vor der Aufmerksamkeit der Beutegreifer schützen. Die Säugezeit beträgt bis zu sechs Wochen, wobei die jungen Hasen bereits nach neun Tagen erste pflanzliche Nahrung fressen. Nach der Entwöhnung sind die Junghasen auf sich selbst gestellt. Bis zum folgenden Jahr überlebt aber nur ein geringer Anteil.