... so viel CO2 speichern wie der Amazonas Regenwald?
Algenwälder bestehen aus großen, oft braunen Meeresalgen (z. B. Kelp / „Kelpalgen“). Diese wachsen an Küsten in kühleren Gewässern und bilden dichte Bestände, die ein bisschen wirken wie Wälder unter Wasser. Dort gibt es Stiele und Blätter, und viele Tiere leben darin.
Warum bedecken sie so große Flächen im Ozean?
Weltweit schließen Algenwälder große Küstenbereiche ein. Bei der Forschung wurde geschätzt, dass große Seegras-, Mangroven- und Algenbestände eine Fläche haben, die etwa so groß ist wie das Gebiet Australien.
Diese große Fläche macht sie für das Klima interessant.
Wie speichern Algen Kohlenstoff (CO₂)?
- Algen betreiben Fotosynthese: Sie nehmen CO₂ aus dem Meerwasser (und damit in indirekter Weise auch aus der Luft) auf und wandeln es mit Sonnenlicht in Biomasse um – also in Pflanzenteile.
- Teile der Algen sterben ab oder brechen ab und sinken auf den Meeresgrund oder werden von Strömungen weit weg getragen. Dort kann der Kohlenstoff langfristiger gespeichert werden, wenn das abgestorbene Material nicht schnell wieder verrottet und CO₂ wieder freisetzt.
- Forscher sagen: „Unterwasserwälder“ aus Algen könnten in etwa denselben Umfang an Kohlenstoff speichern wie große Regenwälder – sie arbeiten also ähnlich stark beim Klimaschutz wie Wälder an Land.
Warum sagt man „so viel wie der Amazonas“?
In einer aktuellen Studie heißt es, dass Algen- und Seegraswälder global vergleichbar viel CO₂ aufnehmen könnten wie tropische Regenwälder – wenn man Fläche, Wachstum und Speicherung zusammenrechnet.
Das heißt: Auch wenn die Einzelpflanzen kleiner sind als große Bäume, wirkt die ganze Fläche gemeinsam stark beim Festhalten von CO₂.
Achtung: Nicht alles ist langfristige Speicherung
Es gibt dabei wichtige Bedingungen:
- Nur wenn die abgestorbenen Algenteile dauerhaft am Meeresgrund oder im tiefen Meer gelagert werden, bleibt der Kohlenstoff lange gebunden.
- Viele Algenteile werden jedoch gefressen oder verrotten relativ schnell – dann wird der Kohlenstoff wieder freigesetzt.
- Deshalb ist die Forschung noch aktiv: Man misst z. B., wieviel Prozent des CO₂ wirklich langfristig gebunden bleibt.
Warum sind diese Wälder fürs Klima so wichtig?
- Sie helfen mit, CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen und im Ozean zu speichern.
- Sie schaffen Lebensräume für viele Meerestiere und tragen zur Artenvielfalt bei.
- Wenn wir diese Wälder schützen und wiederherstellen, könnten wir einen wichtigen Baustein der Klimagerechtigkeit nutzen – also dass alle gemeinsam am Schutz unseres Planeten mitwirken.
- Besonders Kinder und Jugendliche haben dabei eine Rolle – und können mithelfen, wenn sie z. B. wissen, was passiert und warum es wirkt.