Fakt

Seeotter helfen allein durch ihr Lieblingsessen dabei, CO₂ zu binden. Denn Seeotter fressen besonders gerne Seeigel. Diese stacheligen Tiere wiederum knabbern am liebsten an Kelp – das sind meterhohe Braunalgen, die wie Unterwasserwälder wachsen. Kelp spielt für das Klima eine wichtige Rolle, denn er bindet ähnlich wie Bäume an Land große Mengen Kohlendioxid. Wenn sich Seeigel ungebremst vermehren, können sie ganze Kelpwälder kahl fressen und damit diese wichtige CO₂-Speicherfunktion zerstören. Indem Seeotter Seeigel in Schach halten, schützen sie also indirekt die Kelpwälder und tragen dazu bei, dass mehr Kohlenstoff langfristig im Meer gebunden bleibt.

Damit wird deutlich: Der Seeotter ist ein echtes Meerestier, das nicht nur durch seine Lebensweise, sondern auch durch seine Vorliebe für Seeigel einen wichtigen Beitrag zum Gleichgewicht der Küstenökosysteme leistet. Indem er die Kelpwälder gesund hält, wirkt er wie ein kleiner Klimaschützer im Ozean.

Seeotter darf man dabei nicht mit Fischottern verwechseln. Auf den ersten Blick sehen sie sich ähnlich, doch sie leben in ganz unterschiedlichen Lebensräumen. Der Fischotter ist ein Süßwasserbewohner, der in Flüssen und Seen lebt und dort Fische jagt. Sein Fell ist weniger dicht, und er kommt oft auch an Land. Der Seeotter dagegen lebt ausschließlich im Meer, meistens in Küstennähe im Pazifik. Er hat das dichteste Fell aller Tiere, mit bis zu 100.000 Haaren pro Quadratzentimeter, das ihn im kalten Wasser warmhält. Anders als der Fischotter verlässt er das Meer kaum und verbringt sogar die meiste Zeit auf dem Rücken treibend im Wasser.