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Die Müllinsel ist zwar fast 20 Mal so groß wie Österreich, vom Weltraum aus kann man sie aber nicht sehen. Denn ein großer Teil des Plastikmülls schwimmt unter der Oberfläche und die einzelnen Plastikteile sind nicht so gut erkennbar, wie zusammenhängende Landmassen. 

Der Great Pacific Garbage Patch ist eine riesige Ansammlung von Plastikmüll im Pazifik. Er treibt zwischen Hawaii und Kalifornien und umfasst ein Gebiet, das fast zwanzig Mal so groß ist wie Österreich. Deshalb wird er oft auch „Müllinsel“ genannt. Viele Menschen stellen sich darunter eine feste Fläche vor, die wie ein schwimmender Teppich im Meer liegt und sogar vom Weltraum aus zu sehen ist. Doch das stimmt nicht.

In Wirklichkeit ist der Müll sehr ungleich verteilt. Ein Teil treibt an der Wasseroberfläche, aber ein großer Teil schwimmt direkt darunter oder ist im Wasser verteilt. Es handelt sich nicht um eine feste Insel, sondern um Millionen einzelner Plastikstücke – von winzigen Mikroplastikteilchen bis zu größeren Fischernetzen. Diese Teile sind über eine riesige Fläche verstreut und dadurch kaum als zusammenhängende Masse erkennbar. Satelliten können deshalb kein klares Bild davon liefern, wie etwa bei Kontinenten oder Wolken.

Die Bezeichnung „Müllinsel“ führt also leicht in die Irre. Sie klingt nach einem Stück Land, auf dem man herumlaufen könnte, doch in Wahrheit handelt es sich um eine diffuse Zone voller Plastikmüll, der durch Strömungen immer wieder zusammengetrieben wird. Sichtbar ist das Ausmaß nur, wenn man mit einem Schiff hindurchfährt und bemerkt, dass das Meer voller Plastikstücke ist.

Trotzdem ist der Great Pacific Garbage Patch ein gewaltiges Umweltproblem. Für Meerestiere wie Schildkröten, Fische oder Vögel bedeutet er Lebensgefahr, weil sie den Müll mit Nahrung verwechseln oder sich in alten Netzen verfangen. Auch für uns Menschen ist er ein Warnsignal, wie weit Plastikmüll inzwischen die Ozeane verschmutzt. Dass man ihn nicht aus dem All sehen kann, macht ihn nicht kleiner – es zeigt nur, wie tückisch und unsichtbar das Problem oft bleibt.

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