Fakt

Im Meeresboden ist viel Kohlenstoff (das C in CO2) gebunden. Schleppnetze wühlen den Boden auf, wodurch dieser Kohlenstoff im Wasser gelöst wird und wieder zu CO2 wird. Dadurch versauern die Meere weiter.

Die Fischerei mit Grundschleppnetzen ist eine sehr intensive Form des Fischfangs. Dabei werden große, schwere Netze über den Meeresboden gezogen. Alles, was sich dort befindet, wird aufgewirbelt und in die Netze getrieben. So lassen sich große Mengen an Fischen fangen. Doch die Methode hat auch schlimme Folgen. Denn im Meeresboden steckt sehr viel Kohlenstoff, der über lange Zeit gespeichert wurde. Wenn die Netze über den Boden gezogen werden, wühlen sie ihn auf wie ein Pflug. Der gespeicherte Kohlenstoff wird dadurch frei, löst sich im Wasser und bildet Kohlendioxid.

Dieses Kohlendioxid trägt einerseits zur Ozeanversauerung bei. Das bedeutet, dass das Meerwasser saurer wird, was für viele Tiere und Pflanzen im Meer ein großes Problem ist. Muscheln und Korallen zum Beispiel können ihre Kalkschalen und Skelette schlechter bilden, wenn das Wasser zu sauer ist. Andererseits gelangt ein Teil des freigesetzten Kohlendioxids auch zurück in die Atmosphäre und heizt das Klima weiter an.

Wissenschaftler:innen haben berechnet, dass durch diese Form der Fischerei weltweit jedes Jahr ungefähr so viel Kohlendioxid frei wird wie durch den gesamten Flugverkehr. Das zeigt, wie stark die Auswirkung auf das Klima ist, obwohl viele Menschen diese Verbindung gar nicht kennen. Grundschleppnetze sind also nicht nur ein Problem für den Meeresboden und die Tiere, die dort leben, sondern auch für das Klima unseres Planeten.