Fakt

Die Larven von Clownfischen verlieren in zu warmem Wasser ihren Geruchssinn. Den brauchen sie aber, um ihre Heimat zu finden. Auch andere Arten werden durch zu warmes Wasser verwirrt und legen z.B. ihre Eier zu früh ab. 

Bevor ein kleiner Clownfisch groß ist, muss er erst als winzige Larve seinen Weg zurück ins Riff finden. Nach dem Schlüpfen treiben die Larven einige Tage lang frei im offenen Meer. Dann beginnen sie ihre Heimat zu suchen: das Riff, in dem sie aufwachsen können. Dabei verlassen sie sich vor allem auf ihren Geruchssinn. Er zeigt ihnen, wo vertraute Anemonen oder bekannte Pflanzen wachsen.

Wenn aber das Meer zu warm wird, ändert sich dieser Prozess. Wissenschaftler:innen haben entdeckt, dass Clownfisch-Larven in wärmerem Wasser ihren Geruchssinn verlieren oder dass er nicht mehr richtig funktioniert. Das bedeutet, dass die Fische nicht mehr erkennen können, wohin sie schwimmen müssen. Statt sicher in ihrer Heimat anzukommen, irren sie umher und haben kaum eine Chance, sich am Riff niederzulassen. Für kleine Clownfische ist das so, als würde Nemo plötzlich die Spur zu seinem Zuhause verlieren.

Dieses Problem betrifft nicht nur Clownfische. Auch andere Meeresarten reagieren empfindlich auf wärmeres Wasser. Manche Fische werden durch die Temperatur verwirrt und legen ihre Eier zu früh ab, sodass die Jungen keine guten Überlebenschancen haben. Andere finden ihre Nahrungsquellen nicht mehr so zuverlässig.

Die Erwärmung des Wassers ist also viel mehr als nur ein Temperaturproblem. Sie verändert, wie Tiere sich orientieren und fortpflanzen. Für Clownfische bedeutet das, dass sie ihr Zuhause, das sie mit Hilfe ihres Geruchssinns suchen, nicht mehr finden können. Ohne diesen Instinkt geht ihre Reise oft im offenen Meer verloren – und die bunten kleinen „Nemos“ verschwinden, bevor sie jemals erwachsen werden.